Montag, 11. April 2016

QueanBeyan to Crackenback to Wagga Wagga

Nur schon die Namen der Orte, die in den letzen 2 Tagen auf unserer Route lagen sind lustig.

Die Reise war auch lustig.
Wir (ich bleib jetzt mal beim WIR) sind gestern am Morgen ganz früh in Queanbeyan (Nähe Canberra) aus diesem komischen Zwitter aus Hotel und Campingplatz abgehauen.
Die knapp 200 Km bis Crackenback in den Snowy Mountains haben wir so ein wenig trödeln lassen.
Trotzdem sind wir schon um kurz nach Mittag in angekommen.
Ich hatte die Unterkunft per Booking.com gebucht weil mir die elende Sucherei nach einem Hotel, am Abend, wenn ich eh müde bin vom Fahren, langsam zu viel wurde.

Aber, wies dann so ist, wenn man glaubt, alles im Griff zu haben gehts garantiert daneben.

“A journey is like marriage. The certain way to be wrong is to think you control it.” – John Steinbeck


Crackenback ist nicht wirklich ein Ort, eher eine Ansammlung von weit auseinander liegender Häusern, Höfen und Ferienhäusern.
Also ging genau das los, was ich eigentlich vermeiden wollte SUCHEN!
Ich hasse SUCHEN!!

Wir hatten zwar Strassennamen und Hausnummer, aber das GPS wusste nix damit anzufangen.

Zum Glück gibts nette Menschen!
Als ich so blöd da stand und schaute, hielt ein Farmerehepaar an, hat mich sicher eine Viertelstunde beraten, wo das sein könnte, haben noch Freunde angerufen und dort nachgefragt.

Letztlich haben sie mich eine Gravelroad hochgeschickt, die sich immer weiter in die Berge hochwand, mit Schlaglöchern und Wasserrinnen.
Nach knapp 2 Km hab ich die Hoffnung aufgeben und mir ehrlich gesagt auch Sorgen um das Fahrwerk von "Flat White"** gemacht.

** Snowflake hat unseren langen, niedrigen, weissen Ford nach meinem Lieblingskafi benannt:
Flat White
Das ist eigentlich ein Espresso mit viel Milch oder eine Schale.

Jedenfalls bin ich umgekehrt und zu einer Destillerie am Fuss des Berges gefahren und hab dort gefragt.

Niemand kannte den Ort ... dann haben sie Karen gerufen und gesagt: "Karen will know it, sure!!"
Karen sollte eigentlich kellnern, denn die Destillerie hatte einen Tag der offnen Tür mit Schnapsprobe usw.
So hatte Karen sicher was anderes zu tun, das Haus voller Gäste.
Aber, sie ist auch eine von den netten Leuten (wie fast alle Australier/Innen) und sagte sofort sie weiss wo das ist und ich soll die Gravelroad nochmals fahren, einfach 1 Km weiter.
Falls ich über den Bergkamm führe, dann währe ich zu weit ... fügte sie lachend hinzu.

Wir fuhren also und kamen an, in einer Art Ressort, kleine Hütten und ein Hauptbaus und ein Mann, der uns fragte, ob er uns helfen könne.

Das Zimmer war natürlich noch nicht fertig, es war viel zu früh.
So haben wir uns umgeguckt und photographiert und Abendessen in der Küche gemacht und ein wenig mit Frank*** geredet, der in dieser himmlischen Abgeschiedenheit seinen internetJob macht und glücklich zu sein scheint und überall auf der Welt seinen Job machen kann und zu reisen plant.

Die Ruhe in der Entfernung von allem Trubel tat gut. Es war so still in der Nacht, in unserer Hütte, dass ich das Blut in meinen Ohren rauschen hörte und von 7:00 am Abend bis  6:30 am Morgen schlief, mit einer kleinen Unterbrechung um 2:00.

Am Morgen ... wie sich das gehört ... ein Morgenrot über den Bergen, ein Frühstück mit Kafi, gebuttertem Toast und Orangenmarmelade.

Dann reisten wir durch die Berge, sicher 3 Stunden lang "narrow winding road" und "steep decent" und "one lane Bridge" ... eine Bergstrasse vom Feinsten.

Die Snowy Mountains sind lieblicher als die Alpen, weniger schroff und nicht so hoch, sie sind älter und erodiert und irgendwie "zahmer".

Es war kalt dort oben ... trotzdem ... Kängurus in den Wäldern und Füchse haben wir gesehen und immer noch Eukalyptuswälder, bis ganz oben.
Es war fast ein wenig traurig, als wir wieder in die Ebene kamen.
Aber ...!! Es gab eine Entschädigung.
Der MurrayRiver begleitete uns eine ganze Weile und es gab einen schönen Rastplatz zum Mittag machen. Vorsorglich hatte ich mich mit Kafi und Keksen in einem kleinen Ort  eingedeckt.

Wir haben es heute bis Wagga Wagga geschafft!
Eine Kleinstadt auf dem Weg nach Norden.

Haben ... hier auf unserer letzten Etappe ... ein sauteures Hotelzimmer genommen und Abendessen gekocht und Bier getrunken (also ich!) und nun ist Feierabend und es gibt zwei Fernseher ... falls Snowflake was anderes sehen will als ich.

Und jetzt kommen die Bilder von zwei Tagen:

New South Wales ... auf der Höhe von Canberra am Strassenrand 
ebenda

... irgendwann konnten wir dann die Snowy Mountains sehen und die Wolken dahinter
Nach langer Sucherei ... gefunden ...

... eine davon ist unsere ...

... und überall diese alten Bäume ...

... unscharf ... aber die Aussicht war scharf!
Nach fast 12 Stunden Schlaf in der Stille der Abgeschiedenheit  ..... MORGENROT

Frühstück und los ... bis ganz oben ...

... immernoch Eukalyptus ... aber auch viele abgestorbene Bäume ...

... auf der anderen Seite wieder runter ... ewigs durch ganz lebendige Wälder
 ... wir haben ganz viele Kängurus gesehen ... alle lebendig!
Der Murray River an der Grenze von New South Wales zu Victoria ... prima Platz zum Pause machen.
Ich dachte immer ich fände Eukalyptusbäume langweilig.
Seit ich hier bin ... überhaupt nicht mehr ... sie sind vielfältig und fremd und einfach schön.
... ein langer Tag ... wir haben us ein RiesenBett gekauft ... für eine Nacht.
Da gehen wir jetzt rein und gucken Fernsehen bis wir schlafen.

Morgen ist ein neuer Tag!

Gute Nacht!
Guten Morgen!
Have a great day!





*** Name geändert



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